StAB 7.244

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Becker, Familie

Laufzeit 

1868-2003

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Heirich Becker heiratete 1896 in Bremen Henriette Behrens. Die Enkelin Eva-Dorothea Becker wurde 1934 geboren.

Bestandsgeschichte 

Anfang September 2011 bot Frau Dr. Eva D. Becker aus St. Ingbert dem Staatsarchiv Briefe ihrer Bremer Vorfahren an, die sie bereits im Jahre 2000 größtenteils veröffentlicht hatte in:
Bildungssprünge : die Unberühmten ; Lebens- und Lesezeugnisse von Frauen in drei Generationen 1879 - 1976 / Eva D. Becker. - Königstein / Ts. : Helmer, 2000. - 260 S. : Ill.ISBN 3-89741-055-9 Dieses Buch liegt in unserer Dienstbibliothek unter Signatur D-3558.
Es ist in drei Bücher unterteilt. Im Ersten Buch beschreibt sie die Geschwister aus Karlshafen 1879-1883. Das Zweite Buch beschäftigt sich mit Bremen und dem "Liebes(brief)kampf" von Heinrich Becker und Henriette Behrens 1893-1898. Das Dritte Buch ist explizit einer Tochter aus dieser Verbindung beschrieben: Ina Pfalzgraf. Da sich in den "Bildungssprüngen" überwiegend Bremenbezüge finden lassen, habe ich bei Frau Becker angefragt, ob sie uns nicht alle Briefe im Original überlassen könnte. Sie schickte am 21.9.11 drei Konvolute mit Briefen aus den Jahren 1895-1897 und eine Mappe mit Personalunterlagen, sandte am 10.10. einen Karton mit weiteren Personalunterlagen, Briefen, Tagebüchern von Ina Pfalzgraf, geborene Becker und komplettierte den Bestand am 25.10.11 mit weiteren Briefen aus den Jahren 1955-72; d. h. Schriftwechsel während ihres eigenen Studiums mit ihrer Tante Ina Pfalzgraf. Am 31.10.2011 traf eine letzte Briefsendung ein und damit konnte die Verzeichnung des übereigneten Materials beginnen. Sie lehnt sich eng an die Veröffentlichung an.

Die ersten sechs Verzeichnungsnummern beziehen sich auf Familie Becker, der überwiegende Teil ist aus dem Nachlass von Ina Pfalzgraf, der ältesten Tochter der Verbindung Heinrich und Henny Becker. "Gesine", genannt Ina, war am 18.10.1896 in Bremen geboren. Nach dem Abitur (1916) studierte sie in Heidelberg und Frankfurt Philosophie und Musik. Ihre Studiennachweise sind erhalten (s. Nr. 6). Sie brach allerdings das Studium 1919 ab, verlobte sich in Bremen mit dem um siebzehn Jahre älteren und seit dem 21.2.1915 am Bremer Dom tätigen Pastor Erich Pfalzgraf (15.11.1879-29.11.1937) und heiratete ihn 1920. Nur siebzehn Jahre währte das Eheleben, es wurde durch den Tod des Ehemanns beendet.
Eva D. Becker schreibt in dem Buch "Bildungssprünge", dass Ina Becker schon früh umschwärmt gewesen sei, u. a. von einem Bremer verheirateten Pastor, dessen Namen sie nicht nennt. Es handelte sich um Pastor Julius Bode (4.10.1876-11.4.1942). Die biographischen Angaben wie auch zu Pfalzgraf sind im Bremer Pfarrerbuch, Bremen 1996 zu finden. Ebenso werden diese Pastoren häufig in der Dissertation von Almut Meyer-Zollitsch genannt, Nationalsozialismus und evangelische Kirche in Bremen, in: Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, Bd.51, Bremen, 1985.
Ina Pfalzgraf war eine vielseitig gebildete und begabte Frau. Sie veröffentlichte u. a. im "Deutschen Protestantenblatt", war sehr belesen, spielte ausgezeichnet Klavier und komponierte sogar. Ihre Noten wurden der Universität Bremen übergeben. Die vielen Konzerte und vor allem Hausmusiken, an denen sie mitwirkte, sind durch die Programme gut dokumentiert. Sie starb am 6.8.1976 im Alter von fast 80 Jahren.

Der Nachlass ist noch durch eine weitere Publikation ergänzt worden: Gerda Becker - 94 Jahre Erziehung (in der Dienstbibliothek unter: D-3790). Eva D. Becker hat sich im Jahre 2003 sehr intensiv mit dem langen Leben ihrer Mutter Gerda auseinandergesetzt. Gerda (27.4.1908-30.5.2002) war die um fast 12 Jahre jüngere Schwester von Ina. Sie hat im Alter von 40 Jahren das Kinderwohnheim an der Metzerstraße aufgebaut und bis 1971 geleitet. Der Lebenslauf ist liebevoll nachgezeichnet worden. In dem Buch erfährt man viel über Kindergärten, Kindergärtnerinnenausbildung, Erholungsheime, Sozialpädagogik im 20. Jahrhundert.
Auch wenn der Nachlass nur 18 Verzeichnungseinheiten umfasst, kann er für viele Fragestellungen dienen. Ob das Bildung, Haushalt, Frauendasein, Berufsausbildung, Studium oder ganz einfach "Zeitenwenden" sind. Künftige Nutzer kommen vielleicht zu ganz anderen Schlussfolgerungen, je nach Fragestellung. Deshalb habe ich auf inhaltliche Hinweise zu den Briefen verzichtet. Wie eingangs erwähnt, hat Eva D. Becker viele Zitate in den "Bildungssprüngen" verwendet.
Ich möchte Frau Dr. Eva D. Becker an dieser Stelle danken, dass sie das Material dem Staatsarchiv Bremen im Original zur Verfügung gestellt hat.

Bremen, November 2011
Dorothea Breitenfeldt

Enthält 

Personalunterlagen und Briefe von Ida Pfalzgraf, geb. Becker, Heinrich und Henny Becker, geb. Behrens

Literatur 

Eva D. Becker, Bildungssprünge. Die Unberühmten. Lebens- und Lesezeugnisse von Frauen in drei Generationen 1879 - 1976, Königstein/Ts. 2000

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,1