StAB 4.136

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Senator für das Wohnungswesen

Laufzeit 

1945 - 1966

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Milderung der Wohnungsnot nach dem Zweiten Weltkrieg war auf zwei Wegen zu erreichen: durch Errichtung von Neubauten und durch behördliche Bewirtschaftung des vorhandenen Wohnraums. Während die erste Aufgabe dem Ressort des Senators für das Bauwesen von selbst zufiel, der dafür das Referat VII: Wohnungswesen (bis zum 14.7.1947) bei der Bauabteilung und das Wohnungsbauamt unterhielt, wechselte die Unterstellung des Wohnungsamtes als den vorhandenen Wohnraum verteilende Dienststelle mehrfach. Nach Kriegsende gehörte es zu der nicht als eigenes senatorisches Ressort, sondern als Bestandteil der Regierungskanzlei organisierten Inneren Verwaltung. Im August 1946 wird erstmalig ein Senator für das Wohnungswesen als vorgesetzte Behörde erwähnt, der seine Zuständigkeit auch auf das Wohnungsbauamt und das Wohnungsamt Bremerhaven auszudehnen bemüht war. Diesen Versuchen war jedoch kein dauerhafter Erfolg beschieden, und selbst der "Senator für das Bauwesen und Wohnungswesen" beschränkte sich erst im März 1948 auf die Amtsbezeichnung "Senator für das Bauwesen". Da die Anleitung und Beaufsichtigung des Wohnungsamts allein nicht die Arbeitskraft eines Senators ausfüllte, hatte dieser noch wechselnde Nebenaufgaben wahrzunehmen, die sich in der Dienstbezeichnung widerspiegelten: 1946-47 "Senator für das Wohnungswesen und die Hausbrandversorgung" (nachgeordnete Dienststellen Wohnungsamt und Kohlenwirtschaftsamt) und 1948-49 "Senator für das Wohnungswesen und die Landeskultur" (neben dem Wohnungsamt nachgeordnet bis zum 23. 12.1949 das Amt für Siedlung und Landeskultur). Auch bestand mitunter Personalunion zwischen dem Senator für das Wohnungswesen und dem für ein anderes Ressort zuständigen. Entsprechend häufig war der Wechsel in der Person des Senators: Häußler (1946), Ewert, (1946-48), Mester (1948-49), Meineke(1949-51), Degener (1951-52) und Yström (1952-55). Am 28. Dezember 1955, also nach etwa neunjährigem Bestehen, wurde die Dienststelle des Senators für das

Wohnungswesen unter Aufgabe der Bezeichnung beim Senator für das Bauwesen eingegliedert und bei ihm erneut ein Referat Wohnungswesen eingerichtet. Durch Senatsbeschluss vom 18.2.1958 erfolgte schließlich auch die Vereinigung des Wohnungsbauamts und des Wohnungsamts zum Amt für Wohnung und Siedlung.
Die Behandlung der zahlreichen Beschwerden gegen die Maßnahmen des Wohnungsamts war 1945-47 Aufgabe eines dreiköpfigen unabhängigen Beschwerdeausschusses, der dann von der Beschwerdestelle des Senators für das Wohnungswesen abgelöst wurde.
Für das Wohnungswesen war 1948 eine eigene Deputation gebildet worden, die ihre Selbständigkeit bis 1958, also länger als die senatorische Behörde, behaupten konnte.
Die als Bestand 4,136 Senator für das Wohnungswesen hier zusammengefassten Akten sind bei der Räumung des Lloydgebäudes im Sommer 1963 an das Staatsarchiv gelangt. Sie geben im wesentlichen Aufschluss über die gesetzlichen Grundlagen der Wohnraumbewirtschaftung, über die Zahl der vorhandenen Wohnungen, über die Tätigkeit der Deputation für das Wohnungswesen und über die Beschwerden gegen. Maßnahmen des Wohnungsamts, aus denen sich ein Bild der individuellen Nöte der Einwohner Bremens gewinnen lässt. Sie enthalten dagegen keine nennenswerten Aussagen über den Wohnungsbau, die Brennstoffversorgung und die Landeskultur bzw. das Siedlungswesen, wie man das nach der zeitweise von den Senatoren geführten Amtsbezeichnung annehmen könnte.
Bremen, November 1968
Schwarz
Das maschinenschriftlich vorliegende Verzeichnis wurde 2011 in die Datenbank erfasst und 2016 online gestellt.
Schleier

Enthält 

Monatliche Berichte des Wohnungsamtes über das Wohnungswesen, Mitteilungsblätter des Wohnungsamtes - Mietpreisfestsetzung und Instandsetzungszuschüsse - Gesetze und Verordnungen - Beschwerdeausschuss für das Wohnungswesen - Statistiken und Entscheide der Beschwerdestelle beim Senator für das Wohnungswesen - Tätigkeit der Gerichte auf dem Gebiet des Wohnungswesens und Anfechtungsklagen gegen Maßnahmen des Wohnungsamts - Schriftverkehr mit anderen Behörden - Protokolle der Deputation für das Wohnungswesen - Einzelne Unterbringungsfragen, insbesondere für Hinterbliebene von Konzentrationslager-Häftlingen, Flüchtlinge und Vertriebene, Inanspruchnahme von Wohnraum führender Nationalsozialisten

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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