StAB 2-P.6

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Rat/Senat

Laufzeit 

1931-1982

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Bestand enthält Unterlagen aus der Organisation der Tätigkeit von Rat bzw. Senat, vor allem aber die Serie der Wittheitsprotokolle und die zugehörigen Beschlussprotokolle (Konklusenbücher). Aus der kriegsbedingten Auslagerung gelangten zunächst nur wenige Stücke wieder nach Bremen zurück, der Hauptteil galt lange als verlagert oder verschollen.
Bereits im 19. Jahrhundert waren Schriftstücke und Akten, die sich auf man einzelne Bürgermeistern oder Senatoren bezogen oder diesen zugewiesen werden konnten, zu alphabetisch angeordneten Akten formiert worden. Darunter befanden sich neben zahlreichen Aktenstücken aus einzelnen Prozessen des 16. und 17. Jahrhunderts, die wegen ihrer frühen Entstehungszeit als interessant aufbewahrt worden waren, auch einzelne Dokumente, die aus Sammlungen ans Archiv gelangt waren. Außerdem wurden Unterlagen, die von den Bürgermeistern und Senatoren oder ihren Nachkommen dem Archiv abgeliefert wurden, zum Bestand P.6. genommen. Darunter befanden sich auch größere Nachlässe. Das Ergänzen des Ratsarchivs wurde auch nach dem Krieg bis in die 1970er Jahre hinein fortgesetzt, besonders der sehr von der Verlagerung betroffene Bestand P.6. wurde weiter durch erworbene Stücke ergänzt. Da die Wittheitsprotokolle fehlten, wurde die im 19. Jahrhundert für die Senatsregistratur gefertigte Serie von Abschriften, die den Zeitraum ab 1819 abdeckt, statt der fehlenden Originale benutzt. Diese Bände erhielten zunächst keine eigenen Signaturen, sondern wurden unter derselben Bezeichnung wie die Originale verwaltet.

Bei der Entwicklung einer archivischen Tektonik für das Staatsarchiv Bremen wurden in den 1970er Jahren einzelne dem Ratsarchiv zugefügte Teile wieder entnommen, soweit sie anderweitig besser untergebracht werden konnten. Dies gilt z.B. für die hier zunächst abgelegten Prozessakten des Reichskammergerichts mit Bezug auf einzelne Bürgermeister oder Senatoren: Es wurde ein Gesamtbestand unter der Kurzbezeichnung 6,1 Reichskammergericht aus allen im 19. Jahrhundert ins Staatsarchiv Bremen bei der Aufteilung des Frankfurter Aktenbestandes übernommenen Fallakten gebildet. Auch der Nachlass des Bürgermeisters Johann Smidt wurde nun verselbständigt, während kleinere Nachlasskomplexe im Bestand belassen wurden.
Nachdem die verlagerten Archivalien aus Potsdam von der DDR 1982 und aus Moskau von der Sowjetunion 1990 zurückgegeben worden waren, konnte der Bestand endlich bearbeitet werden. Die Arbeiten wurden vom Archivdirektor Dr. Müller ausgeführt, verzeichnet wurde damals in eine Textdatei. Die Arbeiten waren beim Ausscheiden Müllers 1998 weitgehend abgeschlossen. Die überlieferten Signaturen blieben im wesentlichen bestehen, wurden jedoch in einigen Bereichen nach der Aufteilung von sehr großen Einheiten durch Anhänge oder Bildung von Bandserien verfeinert.
Mit Hilfe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) wurde die Textdatei 2012/2013 im Rahmen der Retrokonversion in die Datenbank importiert und für die Veröffentlichung im Internet aufbereitet.
Bremen, August 2013
Bettina Schleier

Enthält 

Fasti Consulares et Senatorii (Verzeichnisse der Bürgermeister und Ratsherren/Senatoren) 1608-1805 - Statutenkasse 1564-1922 - Einkünfte 1566-1899 [teilweise verschollen] - Witwenkasse 1768-1908 - Sitzender Rat/Obergericht 1435-1811 - Ratsdenkelbuch - Plenarversammlungen und Wittheitsprotokolle 1613-1875 [Reinschriften teilweise verschollen] - Geheime Wittheitsprotokolle (Haalprotokolle) 1810-1811 - Konklusenbücher (Beschlussprotokolle) 1655-1875 - Ämter und Kommissionen einzelner Mitglieder (Geschäftsverteilung) 1844-1912 - Wahl, Einführung und Vereidigung 1433-1903 - Bürgermeister im Allgemeinen 1580-1882 - Fonds zur Disposition des Senats 1814-1920 - Einzelne Bürgermeister [teilweise verlagert oder verschollen] - Einzelne Ratsherren/Senatoren [teilweise verlagert oder verschollen]

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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