StAB 5.2/6

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Postamt Bremerhaven 1

Laufzeit 

1886 - 1994

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Verhandlungen zwischen der Freien Hansestadt Bremen und dem Königreich Hannover zur Verbesserung der postalischen Verhältnisse in Bremerhaven konnten gerade noch rechtzeitig abgeschlossen werden, bevor die Postdampfschifffahrts-verbindung mit den Vereinigten Staaten von Amerika eröffnet wurde (1). Im Mai 1847 begann der Postdienstbetrieb des neuen Postamts, zunächst noch provisorisch im Gebäude des Optischen Telegraphen, am 19. Juni traf der amerikanische Dampfer "Washington" ein und im Oktober 1848 konnte das bremische und hannoversche Postkontor in das neu errichtete Posthaus am Hafen neben dem Bremischen Amt in Bremerhaven umziehen(2). 1903 erhielt die Post in Bremerhaven ein neues Gebäude in der Schifferstraße, das 1939 - nach der Eingliederung Bremerhavens in Wesermünde - in Wesermünde-Mitte umbenannt und 1940 dem Postamt Wesermünde unterstellt wurde(3).
Im hannoverschen Geestendorf bestand schon 1830 ein Kontor der Postspedition, in dem Reit- und Fahrposten abgefertigt wurden und das auch für die Postversorgung des 1845/47 gegründeten Hafenortes Geestemünde zuständig wurde (4). Erst als Geestemünde 1862 Bahnanschluss erhielt, wurde ein eigenes Postamt im staatseigenen Eisenbahn-, Zoll- und Postgebäude am Bahnhof eröffnet. 1899 erhielt die Post in Geestemünde ein neues Gebäude an der Bahnhofsallee neben dem neuen Rathaus (5). 1933 wurde für das Postamt Wesermünde-Geestemünde (so seit 1927) ein Neubau am Hauptbahnhof fertiggestellt, in das alte Gebäude zog die Polizei. 1939 erhielt es den Namen Postamt Wesermünde.
Dem Postamt Wesermünde war schon 1933 das bisher selbständige Postamt Wesermünde-Lehe als Zweigpostamt unterstellt worden, 1937 folgte das Postamt Wesermünde-Wulsdorf mit dem Kraftpostdienst für den Südteil des Kreises Wesermünde. 1943 wurde ihm auch das Postamt Dorum untergeordnet und 1946 kamen die Postämter Bederkesa, Langen und Loxstedt hinzu.

1947 - mit der Eingliederung Wesermündes in das Land Bremen - erhielt es den Namen Postamt Bremerhaven 1. 1952 übernahm es auch das Postamt Hagen und 1954 das Postamt Stubben in seinen Verwaltungsbereich (6). 1976 waren ihm 9 Postämter in Bremerhaven und die Postämter Bederkesa, Beverstedt, Dorum, Hagen, Langen, Loxstedt und Nordholz (seit 1972 Postamt) sowie ca. 70 Poststellen im ehemaligen Kreis Wesermünde (heute Teil des Kreises Cuxhaven) unterstellt (7). Seit 1995 ist es eine Filiale der Deutschen Post AG.
Vom Postamt 1 in Bremerhaven sind fast ausschließlich Unterlagen zur Geschichte des Post- und Fernmeldewesens (Sachgruppe 1780 neu, 1291 alt) an das Staatsarchiv gelangt. Die postgeschichtlichen Aufzeichnungen des Postamts Bremerhaven , die bis 1993 geführt wurden, gelangten zusammen mit Unterlagen aus der Öffentlichkeitsarbeit des Postamts vor 2001 an das Museum für Post und Kommunikation in Hamburg, das den Bestand 2004 an das Staatsarchiv Bremen abgab. Der Bestand wurde hier neu geordnet und verzeichnet. Auf eine Gliederung nach dem Aktenplan der Post wurde verzichtet und eine eigene sachliche und topographische Einteilung vorgenommen, die dem lokalen Forschungsinteresse Rechnung trägt.
Adolf E. Hofmeister 2004

1 Christian Piefke, Die Geschichte der bremischen Landespost, Bremen 1947, S. 100 ff., 114 ff.; Rolf Böttcher, Ankunft des Raddampfers "Washington" in Bremerhaven 1847, Bremerhaven 1997
2 Günter Anders, Zur Geschichte der Post in Alt-Bremerhaven, in: Jahrbuch Männer vom Morgenstern 56, 1977, S. 177-192, hier S. 182 ff.
3 Anders, S. 189 ff.; Riedel (wie Anm. 5), S. 214. - Das Postamt erhielt 1954 gegenüber dem alten, damals vom Fernmeldeamt genutzten Gebäude einen Neubau (Postamt Bremerhaven 12).
4 Harry Gabcke u.a.; Bremerhaven in zwei Jahrhunderten, 2. Bd., Bremerhaven 1991, S. 66.
5 Karl Riedel, 150 Jahre Bremerhaven (1827-1977). "Die Brücke nach Übersee" und ihre Post, in: Postgeschichtliche Hefte Weser-Ems, Bd. IV, Heft 10, 1977, S. 197-219, hier S. 204 f.
6 Riedel, S. 213 f.; Chronik 5,2/6-1.
7 Riedel, S. 215 f., 218.

Enthält 

Chronik, Postgeschichtliche Aufzeichnungen und Dokumente 1896-1993 - Zeitungsartikel 1952-1994 - Öffentlichkeitsarbeit 1974-1991 - Organisation, Amtsstellengliederung 1961-1990 - Dienstanweisungen 1933-1944 - Nachgeordnete Amtsstellen, u.a. Beverstedt, Dorum, Loxstedt, Sandstedt 1886-1990

Literatur 

Günter Anders, Zur Geschichte der Post in Alt-Bremerhaven, in: Jahrbuch der Männer vom Morgenstern 56 (1977), S. 177-192; Karl Riedel, 150 Jahre Bremerhaven (1827-1977). ‚Die Brücke nach Übersee' und ihre Post, in: Postgeschichtliche Hefte Weser-Ems, Bd. 4 (1977), Heft 10, S. 197-219.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

0,5