StAB 4.60/4

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Zivilstandsamt - Auszüge und Abschriften aus Kirchenbüchern

Laufzeit 

1581-1811

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Bei Einführung der Zivilstandsämter mussten sämtliche bremischen Kirchengemeinden alle bis August 1811 angefertigten Kirchenbücher an die Mairie abliefern. Dort wurden verkürzte Abschriften der Kirchenbücher aus dem Zeitraum 1750-1811 erstellt. Nach der Franzosenzeit sind die Originale wieder an die Kirchengemeinden gegangen, die Abschriften verblieben beim Zivilstandsamt.

Ebenso wurden 1811 auf Basis der Rubrik "Eröffnung der Begräbnisse" der Rechnungen der einzelnen Kirchengemeinden Beerdigungsregister für den Zeitraum 1750/1760-1811 erstellt und verblieben ebenfalls beim Zivilstandsamt.

Im Zeitraum 1824-1861 wurden schließlich im Auftrag des Senators und späteren Bürgermeisters Johann Daniel Noltenius durch das Archiv Abschriften der älteren Kirchenbücher (vor 1750) erstellt, mit Ausnahme des St. Petri-Doms, St. Remberti und St. Martini. Zusätzlich wurden chronologisch-alphabetische Register in doppelter Ausführung angefertigt, von denen jeweils ein Exemplar an die Gemeinden ging. 1875 wurden diese Abschriften dann dauerhaft durch das Archiv an das Zivilstands- bzw. spätere Standesamt ausgeliehen.

Somit war beim Standesamt Bremen bis 1945 eine komplette Überlieferung der genealogischen Primärquellen der Stadt Bremen ab 1581 vorhanden:
Auszüge und Abschriften der Kirchenbücher des Stadtgebietes (1581-1811)
Überlieferung des Zivilstandsamtes (1811-1875)
Überlieferung des Standesamtes (ab 1875)

Nach Auslagerung der Kirchenbücher im Zweiten Weltkrieg und anschließender Beschlagnahmung durch die Sowjetunion wurden die 1811 gefertigten Abschriften sowie die 1875 leihweise übertragenen durch das Standesamt Bremen-Mitte an das Staatsarchiv abgegeben. Es fehlten lediglich die 1811 erstellten Beerdigungsregister, die bis auf ein übergreifendes Namensverzeichnis ebenfalls von der Auslagerung betroffen waren. Die 1945 abgegeben Bücher waren von 1-60 durchnummeriert, wobei die Nummern 22, 23, 25, 28, 45, 47, 48, 53, 54 und 55 nicht mehr festgestellt werden konnten. Ob diese Stücke später entfernt wurden oder die Nummern bereits ursprünglich unbesetzt waren, lässt sich aktuell nicht feststellen. Allerdings schließt zumindest Nr. 56 inhaltlich nahtlos an Nr. 52 an.

Nach 1990 kamen auch die 1811 erstellten Beerdigungsbücher zurück, die sich laut übergreifendem Namensverzeichnis in neun Serien aufteilen, wobei fraglich ist, ob Serie 1 jemals belegt war und Serie 9 (St. Remberti) im Original zu fehlen scheint, aber angeblich als Mikrofilm vorhanden ist.

Spätere Ergänzungen zum Bestand wurden im Hinblick auf die Wahrung der Provenienz 2023 bei der Verzeichnung es Bestandes entfernt.

Literatur 

Brauer, Georg: Kirchenbücher und Zivilstandsregister in Bremen, in: Bremer Kirchenblatt 50 (1914), S. 385-386.

Prüser, Friedrich; Peters, Fritz: Die Freie Hansestadt Bremen (zugleich ein Veröffentlichung der Familienkundlichen Kommission für Niedersachsen und Bremen) in: Krauße, Johannes (Hg.): Familiengeschichtlicher Wegweiser durch Stadt und Land, Heft 18 (Neustadt an der Aisch 1953).

Schulz, Karl: Alter und Bestand der Kirchenbücher in Bremen bis 1811, in: Blätter der MAUS, Gesellschaft für Familienforschung e.V., Bremen, Heft 11 (Bremen, September 1985)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

ca. 4