StAB 4.66 - III.

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Senator für politische Befreiung, Sachakten

Laufzeit 

1933 - 2017

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Bereits 1945 wirkten in Bremen deutsche Stellen an der von der Militärregierung eingeleiteten Entfernung von Nationalsozialisten aus dem öffentlichen Leben und deren Bestrafung (Entnazifizierung) mit. Nach vollständiger Eingliederung des Landes Bremen in die US-Besatzungszone 1947 ging die Entnazifizierung ganz in deutsche Hände über. Ein eigenes Ressort Politische Befreiung mit einer senatorischen Behörde sowie Spruch- und Berufungskammern wurden gebildet und die gesamte Bevölkerung systematisch durch Meldebogen erfasst. Nach Beendigung der Masse der Entnazifizierungsverfahren wurde der senatorische Bereich 1949 wieder aufgelöst. 1950 kam es zur endgültigen Einstellung der Entnazifizierung. In vorliegenden Bestand ist das Schriftgut sämtlicher bremischen Entnazifizierungsbehörden, der senatorischen Behörde und der Spruch- und Berufungskammern sowie von deren Vorgängern und Nachfolgern, zusammengefasst.

Bestandsgeschichte 

Die Behörde des Senators für politische Befreiung bestand nur kurze Zeit. Neben den Aktenbeständen aus dem Querschnittsbereich der Behörde entstanden Akten bei der Erledigung der Entnazifizierung für mehrere Hundertausend Personen, dies fand vor allem in umfangreichen Serien von Einzelfallakten Niederschlag. Sachakten entstanden in verleichsweise geringem Umfang, eine Registratur im strengen Sinn des Wortes hat nicht bestanden.
Die in der Aktengruppe III. zusammengefassten Akten sind als Handakten einzelner Mitarbeiter oder Arbeitsgruppen entstanden und geführt worden, meist wurden sie nur kurze Zeit genutzt und blieben dann, wenn sie nicht mehr aktuell benötigt wurden, unbeachtet liegen. Da in der unmittelbaren Nachkriegszeit alle Materialien, auch Papier und Ordner und Hefter, knapp waren, wurden Umschläge, Order und Hefter häufig mehrfach verwendet: Diese Akten und Aktendeckel sind daher häufig nicht zutreffend beschriftet, Aktentitel wurden nicht gebildet.
In den 1950er Jahren wurden zunächst die Fallakten ans Archiv abgegeben, doch bereits wenige Jahre später wieder zurückgefordert und vom Landesamt für Verfassungsschutz weiter verwendet und verwaltet. Später kam dann eine weitere Ablieferung an das Archiv, diese Akten wurden als die der senatorischen Behörde identifiziert und als Bestand 4,51 aufgestellt. Diese Akten sind im vorliegenden Verzeichnis als Aktengruppe III.A. organisiert worden.

Enthält 

Behörde des Senators für politische Befreiung - Gesetzgebung - Durchführung der Entnazifizierung im allgemeinen - Statistik - Ausschüsse im Berufungs- und Vorstellungsverfahren - Tätigkeits- und Beschäftigungsverbote - Internierungs- und Arbeitslager - Korrespondenz und Ermittlungsakten des Öffentlichen Klägers - Gruppenregister - Betroffenenkarteien

Literatur 

Peter Fricke, 4,51 Der Senator für politische Befreiung, Senatorische Dienststelle. Bearbeitungsbericht, Bremen 1967 (Ms., in der Bibliothek des Staatsarchivs U 410)
Hans Hesse, Konstruktionen der Unschuld. Die Entnazifizierung am Beispiel von Bremen und Bremerhaven 1945-1953, Breme 2005 (Veröffentlichungen aus dem Staatsarchiv der Freien Hansestadt Bremen, Bd. 67)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

ca. 20