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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Senatskommissar für die Strombauverwaltung

Laufzeit 

1921 - 1935

Bestandsdaten

Kurzbeschreibung 

Nach der Übernahme der Wasserstraßen durch das Reich wurde 1921 ein Senatskommissar als Aufsichtsbehörde für die Strombauverwaltung eingesetzt, der - obwohl bremischer Landesbeamter - Weisungen und Haushaltsmittel direkt vom Reichsverkehrsminister erhielt. 1933 gingen seine Kompetenzen auf den Leiter der Behörde für Hafen- und Strombau beim Senator für die Wirtschaft über. Die Behörde wurde 1935 aufgehoben.

Geschichte des Bestandsbildners 

Gemäß der Weimarer Verfassung von 1919 wurden die Wasserstraßen und Seezeichen zum 1. April 1921 in die Verwaltung und in das Eigentum des Reichs überführt. Die in Bremen bisher von der Deputation für die Unterweserkorrektion, vom Tonnen- und Bakenamt und, soweit es das Lotsenwesen angeht, von der Behörde für Wasserschout, Navigationsschule und das Lotsenwesen wahrgenommenen Aufsichtsaufgaben wurden seit 1921 von der neu errichteten bremischen Behörde des Senatskommissars für die Strombauverwaltung (Senator Dr. Hermann Apelt) übernommen. Er war der vom Bremer Senat ernannte Vorsteher der Strombauverwaltung, erhielt aber seine Weisungen und Haushaltsmittel vom Reichsverkehrsministerium. Gleichzeitig wurden die ausführenden Verwaltungen des Bauamts für die Unterweserkorrektion, des Wasserbauamts und des Tonnen- und Bakenamts zur Strombauverwaltung (seit 1925 Wasserstraßendirektion) zusammengefasst, der die Streckenbauämter (später Wasserstraßenämter) Bremen, Brake und Bremerhaven sowie das Maschinenbauamt unterstellt waren.
Nach der Amtsenthebung des Senats durch den nationalsozialistischen Reichskommissar 1933 (Apelt war am 16.3.1933 zurückgetreten) wurde das Amt des Senatskommissars für die Strombauverwaltung aufgehoben und durch den Leiter der Behörde für Hafen- und Strombau (Ludwig Plate) ersetzt, der gleichzeitig Leiter der Wasserstraßendirektion war. Das Lotsenwesen wurde 1935 der Wasserstraßendirektion direkt unterstellt und die Behörde für Hafen- und Strombau mit Wirkung vom 1.10.1935 aufgehoben, so daß es eine bremische Aufsichtsbehörde nicht mehr gab. Ein Kommissar für die bremischen Belange, der Informationen erhalten und Anregungen geben sollte, diente lediglich der Verbindung zwischen Senat und Wasserstraßendirektion. Die Wasserstraßendirektion arbeitete allerdings noch bis 1942 selbst als bremische Behörde mit bremischen Beamten in Auftragsverwaltung für das Reich.

Bestandsgeschichte 

Die Akten des Senatskommissars für die Strombauverwaltung wurden 1921 - 1933 mit eigener Registratur und eigenem Signaturenschema getrennt von der Senatsregistratur und der Registratur der Strombauverwaltung geführt. Sie wurden in der Behörde für Hafen- und Strombau vereinzelt bis 1935 fortgesetzt, dann aber mit Ausnahme der Akten zum Lotsenwesen geschlossen. Die abgeschlossenen Akten wurden bei der Wasserstraßendirektion aufbewahrt und gerieten mit deren Altakten 1962 in Mittelsbüren in die Sturmflut, bei der sie schwer in Mitleidenschaft gezogen wurden. 1971 wurden sie vom Staatsarchiv als Neuzugang N 8/71 übernommen.
Im Staatsarchiv wurden die Akten provisorisch erfaßt. Sie waren bei der Übernahme nicht mehr vollständig, eine Bewertung der Archivwürdigkeit fand wegen des schlechten Erhaltungszustandes zunächst nicht statt. Die weitere Bearbeitung (zeitweise als Teilbestand 4,33/8) bestand in einer genaueren Titelerfassung, der Feststellung der Altsignaturen und der Wiederherstellung der alten Registraturgliederung. Danach wurden Kassationen besonders in den Bereichen Verschiedenes, Haushalt, Geräte und Schiffsunfälle vorgenommen und das Aktenverzeichnis erstellt, angesichts des wassergeschädigten Zustandes der Akten zunächst nur provisorisch.
Wegen der klaren Registraturtrennung und der unterschiedlichen Verwaltungsebene wurden die Akten nicht mit denen der Wasserstraßendirektion (4,33) zu einem Bestand vereinigt, auch wenn diese natürlich bei Benutzungen zu vergleichen sind, ebenso wie die Akten der Senatsregistratur aus den Bereichen 3-W.1., 3-W.3. und 3-T.1. Nicht aufgenommen wurden lediglich die Akten zum Lotsenwesen (E-Signaturen), die großenteils von der Wasserstraßendirektion fortgeführt wurden und daher deren Bestand zugeordnet sind.

Mit wenigen Ausnahmen waren die Akten wegen der Wasserschäden lange Zeit für die Benutzung nicht zugänglich. 1999-2001 wurden die Akten im Zentrum für Bucherhaltung in Leipzig soweit restauriert, dass sie verfilmt werden konnten, und 2002/03 wurden sie in Bückeburg verfilmt. Das Papier ist großenteils noch so brüchig, dass eine Benutzung im Original nur ausnahmsweise möglich ist und auf die Filme verwiesen werden muss. In Ausnahmefällen sind bestimmte Akten (alle bis zur lfd. Nr. 62 sowie weitere Nummern laut Liste im Anhang) sowie die enthaltenen Karten mit Genehmigung des für den Bestand zuständigen Sachgebiets im Original benutzbar.
Aus der nachfolgenden Konkordanz und aus den Zahlen am rechten Seitenrand des Verzeichnisses geht hervor, welche Filme zur Benutzung bestimmter Einheiten zu bestellen sind.
Dr. Adolf E. Hofmeister
Bremen, den 5.8.1996/9.5.2003

Enthält 

Allgemeines, Strom- und Schifffahrtspolizei - Personalwesen - Strombau, besonders Vertiefung der Unterweser (8-m-Ausbau), Ausbau der Außenweser, Regulierung von Lesum, Wümme und Ochtum, Uferbauten, Pieranlagen, Leitdämme, Schlengen, Deiche, Badeanstalten, Schwimmendes Gerät, Buschplätze, Eisgang, Salzgehalt der Weser, Flora- und Bodenuntersuchungen, Wasserversorgung, überstaute Flächen, Grundwasserbeobachtungen - Seezeichen: Leuchtfeuer und Tonnen, Feuerschiffe

Literatur 

Horst Vogel: Entwicklung der bremischen Wasser- und Strombauverwaltung bis zur Einrichtung der Wasser- und Schifffahrtsdirektion Bremen nach dem 2. Weltkrieg, Bremen 1972

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang in lfd. M. 

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