Identifikation (kurz)
Titel
Polizeiliche Personenakten
Laufzeit
1890 - 1967
Bestandsdaten
Bestandsgeschichte
Bei Verhandlungen anlässlich der Einführung der neuen Aktenordnung für die bremischen Behörden ergab sich, dass die Verwaltungspolizei, Abt. Personenaktenführung, etwa 8 lfd. m. Akten von Personen, die verstorben bzw. deren Strafen gelöscht waren, zur Vernichtung ausgesondert hatte. Diese Akten wurden am 14.Mai 1959 wunschgemäß dem Staatsarchiv übergeben. Sie waren ungeordnet; die Deckel waren zwecks Wiederverwendung entfernt worden. Bei Bearbeitung des Bestandes im Juni 1959 zeigte es sich, dass etwa ein Viertel als archivwürdig anzusehen war. Maßgebend dabei waren entweder die betreffenden Personen oder die mit ihren Berufen ( z.B . Droschkenkutscher) oder ihrem Lebenslauf ( z.B. K.Z.-Häftlinge) verbundenen zeitgeschichtlichen Aussagewerte. Die zur Aufbewahrung bestimmten Akten wurden mit neuen Deckeln versehen, alphabetisch geordnet und verzeichnet; der Rest wurde kassiert. Im Juli 1960 wurde dem Staatsarchiv ein zweiter, etwa 15 lfd. m. umfassender Bestand übergeben. Er wurde wie die erste Ablieferung bearbeitet und anschließend mit dieser vereinigt. Die ersten beiden Ablieferungen umfassen zusammen 393 Akten. Im April 1964 erhielt das Staatsarchiv eine dritte Ablieferung, die 92 Personenakten umfasste. Diese wurde mit dem obigem Bestand vereinigt. Am 05.02.1965 erfolgte die 4. Ablieferung mit 61 Personenakten, die dem obigen Bestand zugefügt wurden. Schließlich folgten am 31.01.1966 eine fünfte Ablieferung mit 83 Akten sowie am 09.02.1967 eine sechste mit 53 Akten, sodass insgesamt 682 Akten überliefert waren. Die bis dato eingegangenen Akten wurden ablieferungsübergreifend alphabetisch sortiert und ohne archivgerechte Verpackung in Konvolute geschnürt.
Im Sommer 2023 wurde mit einer Neubearbeitung der Akten begonnen. Dabei wurden am Magazinstandort weitere, bislang völlig unbearbeitete Akten vorgefunden, nämlich:
1 Archivkarton 8 Akten
1 Kovolut 124 Akten
1 Umzugskarton 81 Akten
Diese entstammen vermutlich sämtlich späteren Ablieferungen, teilweise wohl aus den 1990er Jahren. Die zusammen 213 Akten wurden wie die oben genannten 682 2023 verzeichnet und technisch bearbeitet, wobei die neueren Zugänge nicht in die alphabetische Sortierung eingearbeitet sondern in ihrer bisherigen Ordnung belassen wurden.
Insgesamt sind somit nun 895 Akten benutzbar. Die niedrigste beobachtete Aktennr. war 20.542, die höchste 274.488, wobei beobachtet werden konnte, das Aktennr. häufig wiederverwendet wurden, teilweise sogar mehrfach. Selbst wenn man "nur" von insgesamt 300.000 jemals vorhandenen Akten ausgeht, kann festgestellt werden, dass davon heute nur ein verschwindend geringer Teil (0,3 %) überliefert ist. Wirft man einen Blick auf die damaligen Einwohnerzahlen Bremens (1890: 125.684, 1950: 444.549) muss konstatiert werden, dass zu einem erheblichen Teil der Einwohnerschaft Personenakten geführt wurden. Umso erstaunlicher wird diese Feststellung, wenn man sich anschaut, dass die höchste erstmalig vergebene Nummer (274.191) auf das Jahr 1923 datiert.
Enthält
895 Personenakten
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
ca. 5
Arcinsys