Identifikation (kurz)
Titel
Pädagogium Ilfeld
Laufzeit
1684-1809
Bestandsdaten
Kurzbeschreibung
Sachbetreffsakten des Pädagogiums und Aktenfragmente des hannoverschen Geheimen Rates
Geschichte des Bestandsbildners
Das Prämonstratenserkloster in Ilfeld wurde 1546 zur humanistischen Gelehrtenschule umgewandelt. Mit der Aufteilung der Grafschaft Hohnstein gelangte Ilfeld 1593/1632 an das spätere Kurfürstentum Hannover.
Nach der Erhebung des Göttinger Gymnasiums zur Universität (1734) bildete das Ilfelder Pädagogium zusammen mit der Ritterakademie in Lüneburg eine mittlere Bildungsebene zwischen der Universität und den städtischen Lateinschulen. In dieser Rolle unterstand es der Inspektion durch die Leiter des Philologischen Seminars der Universität, Johann Matthias Gesner (1734–1761) und Christian Gottlob Heyne (1763–1812). Von den Ilfelder Lehrern dieser Epoche erlangte der Sprachmeister Jakob Mauvillon nach seinem Weggang Bedeutung als Physiokrat und aufgeklärter Militärschriftsteller. Die seinerzeit enge Verbindung zwischen Göttingen und Ilfeld brachte viele Alumni des Pädagogiums zum Studium an die Georg-August-Universität. Der Plan einer Verlegung nach Göttingen scheiterte allerdings 1747.
Das Pädagogium wurde 1934 in eine nationalsozialistische Musterschule umgewandelt und 1946 endgültig aufgelöst.
Bestandsgeschichte
Es handelt sich um geringe Fragmente einer geordneten Registratur das Pädagogiums, die mit weiteren losen Unterlagen aus Ilfelder Provenienz und Vorgängen aus Akten des hannoverschen Geheimen Rates vermengt sind. Wie dieses Konvolut zusammenkam, ist unklar. Jedenfalls befand es sich bereits 1925 im Universitätsarchiv. Es kann sich auch bei den aus Hannover stammenden Stücken nur um einen kleinen Teil der ursprünglich dort vorhandenen Überlieferung handeln.
Der Bestand enthält keine Akten der Universität Göttingen. Heynes persönliche Unterlagen aus der Wahrnehmung des Inspektorats befinden sich in dessen Nachlass in der Staats- und Universitätsbibliothek.
Literatur
Ites, Marcus: Die Verlegung der Ilfelder Klostereinkünfte nach Göttingen im Jahr 1747, in: Göttinger Beiträge zur deutschen Kulturgeschichte. Der 56. Versammlung deutscher Philologen und Schulmänner in Göttingen vom 26.–30. September 1927, Göttingen 1927, S. 90–130.
Hilliard, Kevin: Jakob Mauvillon in Ilfeld (1766–1771). Neue Funde, in: Dieter Hüning et al. (Hg.): Jakob Mauvillon (1743–1794) und die deutschsprachige Radikalaufklärung, Berlin und Boston 2022, S. 13–53.
Findmittel
Arcinsys
Siehe
Korrespondierende Archivalien
Niedersächsische Staats- und Universitätsbibliothek Göttingen, Cod. ms. Heyne 63-120
Niedersächsisches Landesarchiv, Standort Hannover, Dep. 90
Landesarchiv Sachsen-Anhalt, Standort Wernigerode, A 19k III
Weitere Angaben (Bestand)
Umfang in lfd. M.
0,2
Benutzung
Der Bestand ist vollständig elektronisch in Arcinsys erschlossen und durchsuchbar.